Glossar

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein ausführliches Glossar mit 75 genau erklärten Begriffen finden Sie im Buch "Goldstickerei. Ein Bilder- und Werkbuch I. - Goldhauben und verwandte Trachtenhauben" ab S. 140ff. Dieses Glossar wird mit den folgenden Bänden, bereichert um die jeweils erklärungsbedürftigen umgangssprachlichen und technischen Begriffe, fortgesetzt. So etwa im November 2005 erschienenen II. Band "Riegelhauben, Kranl, Schmuck und Taschen" mit mehr als 150 Ausdrücken.

Im folgenden ein kleiner Auszug:

Auszier
Kleidung, die mit Zubehör, wie etwa Borten, Knöpfen oder Stickereien ausgestattet ist.
Brustlatz   
Vor die Brust und über das Hemd gebundenes oder gehaktes Stoffteil.
Busenpfaid
Früher wurden, sofern es die Temperaturen, die Umstände oder "der Anstand" verlangten, mehrere Hemdschichten übereinander getragen. Der B. bezeichnet das unterste Hemd. Dies war zumeist ein unter der weiblichen Brust mit einem Band gebundenes oder geknöpftes Hemd aus Baumwolle oder Leinen.
Fatschenkindl

Mit Bändern oder Stoffstreifen fest gewickelter Säugling, bei dem auch die Arme an den Leib gebunden sind. In unserem Beobachtungsraum wurde und wird so oft das Jesuskind für religiöse oder private Arbeiten für die Kirche und den Familienhausschatz dargestellt. Hierbei sind die Bänder und Stoffstreifen oftmals kostbar mit  Gold-, Perl- und Silberstickereien oder Drahtwi-ckelarbeiten verziert.

Halbgoldhaube
Eine schwarze Perlhaube, die zusätzlich mit Goldmaterialien bestickt ist.
Kastenbild
Ein verglastes, gerahmtes Bild, das rückwärtig mit einem Pappkarton oder einem Holzkasten bestückt und innen mit allerlei Stick- und Drahtwickelarbeiten besetzt ist.
Kranl
Kinder- und Jungfrauenkopfbedeckung, in Kränchen- oder Schiffchenform. Zeitpunkt des historischen Tragens war das 19. Jahrhundert.
Mustertuch und -fleck
Ein Stück Stoff in einem Rahmen eingespannt, auf dem Stichtechniken sowie Muster und Motive ausprobiert werden.
Palmbuschen
Mit Bucks, Wacholder und Palmweide verzierter Haselnussstecken, der früher von den Buben am Sonntag vor Ostern, dem Palmsonntag zur weihe in die Kirche getragen, dort geweiht und dann nach Hause getragen wurde. Es handelt sich um einen rein katholischen Brauch. Der- oder die-jenige, die am Palmsonntag als letztes aus den Federn kam, war dann den ganzen Tag lang der "Palmesel".
Posamentenstickerei
Stickerei auf textilen Waren, die als Besatz für Kleidungstücke dienen, wie etwa Borten, Bänder, Schnüre oder Quasten.
Riegelhaube
Auf dem Hinterkopf sitzende, kleine mit Gold- und Perlstickerei verzierte Frauenhaube. Da sie kleiner von den Ausmaßen ist und daher auch günstiger in der Herstellung, war diese Hauben-form von der räumlichen und tatsächlichen Streuung wesentlich verbreiteter, als die Goldhauben und die mit diesen verwandten Haubenformen.
Rupfern Grob gewebtes Leinen
Sacherl
Kleines einfaches Wohnanwesen. Bei Bauern-höfen von den Alten zumeist im Lauf der Jahre zusätzlich erbaut und bezogen, um Platz für die Jungen zu schaffen.
schwarze Perlhaube
Mit schwarzen Glasperlen bestickte Frauen-haube.
Trachten-Gau
Dachverband für in Tracht gehende Vereine einer bestimmten Region. Von der räumlichen Ausdehnung oftmals sehr groß. Ähnlich wie die österreichischen und bayerischen Bezirke.
Weihnachtspreziosen
Kleine Kostbarkeiten gleich welcher Art für den Weihnachtsfestkreis.